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Kontaktlos zahlen? Ja, aber …
Der Trend zum kontaktlosen Zahlen ist nicht mehr aufzuhalten. Nicht zuletzt dank der Möglichkeiten, die ApplePay anbietet, wird das lästige Karteneinschieben in ein paar Jahren der Vergangenheit angehören. Dennoch scheint Deutschland auf diesem Sektor immer noch ein wenig Entwicklungsland zu sein.
Hindernisse zur flächendeckenden Einführung kontaktlosen Zahlens scheinen derzeit sowohl bei den Banken als auch bei den konkurrierenden Anbieter zu liegen.
ApplePay in der Warteschleife
Zwar haben seit Jahresbeginn – damals waren gerade einmal rund 60.000 der insgesamt 800.000 Bezahlterminals für den kontaktlosen Zahlungsempfang vorbereitet – beispielsweise Aldi Nord und Lidl ihre Filialen „kontaktlos“ gemacht, dm und Penny die Terminals flächendeckend ausgetauscht, dennoch steht ApplePay in der Warteschleife. Ein Grund dafür wird darin vermutet, dass das einstmals als Rabattierungsangebot gestartete Payback-Verfahren mit PaybackPay sein eigenes Bargeldlossystem durchsetzen möchte. Dieses ist zum ersten Juni bei den dm-Filialen gestartet, im Juli kam Real hinzu und Rewe will im Herbst nachziehen.
Doch auch die Banken ziehen noch nicht mit. Dort herrscht derzeit eine Verweigerungshaltung, die ApplePay das Leben schwer macht. Ein Blick auf das Vereinigte Königreich, Australien oder Kanada zeigt allerdings: Irgendwann schert einer aus der Verweigerung aus – und dann ziehen die anderen schnell nach.
Das Bargeldland wird kontaktlos
Eine Schwierigkeit für ApplePay liegt für Experten auch darin, dass der Apple-Marktanteil in Deutschland unter 20 Prozent liegt. Sollte allerdings mit ApplePay ein kontaktloses Zahlungssystem die Kunden gewinnen können, sind selbst höhere Verkaufszahlen für die Apple-Hardware vorstellbar. Gerade auf dem Markt der bargeldlosen Bezahlsysteme hängt eben alles immer mit allem zusammen.
Insgesamt ist der Trend hin zum bargeldlosen Zahlen auch in Deutschland nicht zu übersehen. Dennoch gilt die alte Republik immer noch als Bargeldland. Doch der Trend steht auf Umstellung: 2015 wurden mit 22,9 Milliarden Euro bereits 5,7 Prozent aller Geldumsätze bargeldlos abgewickelt. Im Vorjahr 2014 waren es nur 5,3 Prozent gewesen.
Hierbei haben Girocard und das elektronische Lastschriftverfahren die Nase vorn. Sie sind des Deutschen liebstes, bargeldoses Zahlsystem.
Frühe Versuche scheiterten
Obgleich beispielsweise die Berliner Verkehrsbetriebe schon in den Neunzigern des vergangenen Jahrhunderts und der Hamburger Verkehrsverbund aktuell den Einsatz von gezielten Bargeldlossystemen erprobt haben und gerade in Berlin schon damals darüber nachgedacht worden war, die Zahlung quasi „im Vorbeigehen“ kontaktlos zu erledigen, ist Deutschland beispielsweise im Vergleich zu England und Spanien immer noch Entwicklungsland. Dort können U-Bahn und Bus schon seit Jahren kontaktlos bezahlt werden. Und da schließt sich dann der Kreis zu ApplePay. Denn in beiden Ländern ist das Verfahren bereits nicht mehr aufzuhalten und deutlich weiter als sogar im Mutterland des „AirCash“, den USA. Dort ist man derzeit gerade mit Mühen dabei, die Umstellung vom überholten Magnetstreifen auf den Chip zu schaffen – und hinkt insofern sogar der schwerfälligen Bundesrepublik hinterher. Selbst Nachbar Polen ist hier bereits deutliche Schritte voraus.
AMEX steht sich selbst im Weg
Offen ist auch noch, wie hoch die Transaktionsgebühren sein werden, die bei den banken hängenbleiben – und die für diese ein entscheidendes Argument sind, sich an neuen Systemen zu beteiligen. In den USA zahlen die Banken beispielsweise 0,15 % einer Kreditkarten-Transaktion an Apple. Nach der Regulierung durch die EU bekommen die Banken wiederum selbst gerade 0,3 % – von denen sie dann die Hälfte weiterreichen müssten. Das erscheint vielen Banken zu wenig attraktiv und eine einvernehmliche Einigung steht noch aus.
Da nach einer solchen die technische Umsetzung erfolgen muss, ist mit einem Einsatz von ApplePay in 2016 keinesfalls mehr zu rechnen. Denn die technische Integration wird mindestens sechs Monate in Anspruch nehmen. So wird derzeit darüber spekuliert, dass ApplePay wie beispielsweise in Australien, Kanada und Spanien sozusagen mit AMEX huckepack an den Markt geht. Doch einerseits ist die AMEX-Card in Deutschland eher ein Nischenprodukt, andererseits werden REWE und Co, die derzeit PaybackPay einführen, vermutlich wenig begeistert, mit einem ApplePay-Markteinstieg unmittelbare Konkurrenz zu bekommen.
Besonders pikant: Payback ist ein Tochterunternehmen von AMEX und würde mit ApplePay per AMEX dem eigenen System in die Parade fahren. Dennoch wird auch ApplePay mittelfristig in Deutschland nicht aufzuhalten sein – und das allein schon deshalb, weil die Apple-Angebote immer noch als state-of-the-art gelten und das Zahlen per Apple chicer werden wird als über ein schnödes Payback-Rabatt-System.